Methanemissionen – Messung & Berichterstattung
Dienstleistungen der DBI-Gruppe im Bereich der EU-Methanverordnung
Wir unterstützen Sie bei allen Anforderungen nach Artikel 12 der EU-Methanverordnung
- Wir füllen gemeinsam mit Ihnen einen Emissionsbericht aus und stellen Ihnen generische, quellspezifische Emissionsfaktoren (EF) zur Verfügung.
- Wir stellen für Sie Stichproben zusammen und führen Messungen auf Quellebene mit Hilfe der Methode nach DIN EN 15446 an GDR(M)A bzw. per „Absaugmethode“ an erdverlegten Leitungen durch.
- Wir führen Messungen auf Standortebene mit Hilfe der Absaugmethode an GDR(M)A durch.
Anforderungen aus der EU-Methanverordnung und Dienstleistungen der DBI-Gruppe
Die für 2024 geplante EU-Methanverordnung enthält Vorgaben für die Bestimmung und Verifizierung sowie Berichterstattung von Methanemissionen.
In Artikel 12 der Verordnung wird die Überwachung und Berichterstattung geregelt sein. Demnach müssen Betreiber innerhalb von 12 Monaten nach Inkrafttreten einen Bericht mit den geschätzten Methanemissionen vorlegen und diese innerhalb von 24 Monaten nach Inkrafttreten mittels direkter Messungen bestimmen.
Hierbei können wir Sie unterstützen. Sprechen Sie uns gerne an.
Fragen & Antworten
Fragen zur EU-Methanverordnung
Die EU Methanverordnung enthält an vielen Stellen Interpretationsspielraum. Die nachfolgenden Antworten
stellen eine aktuelle Einschätzung von Experten dar, könnten von Behörden anders interpretiert werden.
Stand: 12.11.2024
Fragen zu Artikel 12 (Überwachung und Berichterstattung)
Müssen alle Anlagen / Leitungen eines Betreibers gemessen werden oder reicht eine Stichprobe?
Stichproben sind zulässig und sollten auf den Vorgaben von OGMP 2.0 beruhen.
Gibt es Festlegungen wie die Berichterstattung der Methanemissionen zu erfolgen hat?
Es gibt noch keine Berichtsvorlage, diese wird von der EU Kommission noch entworfen. Es gibt aber bereits gute Standards, die genutzt werden können. Dazu gehören die Richtlinien der OGMP 2.0.
Fragen zu Artikel 14 (Leckerkennung und -reparatur LDAR)
Werden die vorgeschriebenen Überprüfungszeiten des DVGW-Regelwerks durch die Verordnung ausgehebelt?
Ja, eine europäische Verordnung steht über nationalen Regelwerken. Die G465er Reihe wird aktuell auch überarbeitet, um die Vorgaben der EU-Methanverordnung zu berücksichtigen.
Was bedeutet LDAR Typ 1 und Typ 2?
Der Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 ist (neben der Häufigkeit der Durchführung) die Reparaturschwelle der gefundenen Leckagen und damit implizit die Genauigkeit des angewendeten Detektionsverfahrens.
Typ 1 LDAR ist im Verteilnetz praktisch nicht relevant. Es ist (nach Anhang I der Verordnung) nur für Verdichterstationen/GDR(M)A/Armaturenstationen/Leitungen > 16 bar vorzunehmen und kann durch Typ 2 ersetzt werden.
Fragen zu Artikel 15 (Beschränkungen für das Ausblasen und Abfackeln)
Gibt es Grenzwerte im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit?
In der Verordnung ist die Wirtschaftlichkeit kein Kriterium für die Emissionsvermeidung sondern nur die Umweltauswirkung. Es existieren keine Grenzwerte. Das bedeutet, dass jedes Gramm Methanemission relevant ist. Ausnahmeregelungen gibt es nur für sicherheitstechnisch notwendige Ausblasungen oder wenn Auffangen aus anderen als wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist.
Werden Sicherheitsabblaseventile (SBV) zukünftig noch erlaubt sein?
SBV werden weiterhin zulässig sein, weil sie als Sicherheitstechnik relevant sind. SBV werden dennoch schon seit einigen Jahren von Netzbetreibern zurückgebaut, weil sie nicht mehr gebraucht werden und verschleißanfällig sind.
Laut Verordnung darf Erdgas zukünftig nicht mehr abgefackelt oder abgeblasen werden. Was sind die Alternativen?
Erdgas muss, wenn technisch möglich, aufgefangen werden. Je nach Menge gibt es Druckbehälter oder mobile Verdichter, die eingesetzt werden können. Das aufgefangene Erdgas könnte bspw. an der Anlage weiterverwertet werden (durch Zuführung zur Heizgasschiene) oder in andere Leitungsabschnitte umgepumpt werden.
Sonstiges
Was ist die OGMP 2.0?
Die Oil and Gas Methane Partnership (OGMP) 2.0 ist eine freiwillige Initiative der Öl- und Gasindustrie, die das Ziel hat Methanemissionen exakter zu erfassen und zu reduzieren.
www.ogmpartnership.com
Welche Meldebehörden sind in der Verordnung festgelegt?
Die Benennung der Meldebehörden obliegt dem jeweiligen Mitgliedsstaat. Deutschland hat bislang keine Behörden benannt.
Gibt es Hilfestellungen durch den DVGW für das Thema Methanemissionen?
Ja, der DVGW hat in der Gas-Wasser-Statistik einen Bereich „Methanemissionen“ etabliert, in dem die Berichterstattung mindestens für das erste Jahr möglich ist. Außerdem gibt es das Merkblatt G 424 (M) zur Umsetzung der Methanemissionsverordnung.
Was passiert zukünftig mit Wasserstoffemissionen?
Da Wasserstoffemissionen eine indirekte Klimawirksamkeit aufweisen, sind auch hierfür in Zukunft Regularien zu erwarten.
Gibt es Strafen bei Nicht-Einhaltung der Vorschriften?
Ja, Artikel 33 regelt Sanktionen. Die Höhe der Strafen ist aktuell noch nicht genau definiert, die Strafen müssen aber laut Verordnung „wirksam, verhältnismäßig und abschreckend sein”.
Die Emissionen unterschiedlicher Gase werden als GWP definiert und vergleichbar gemacht. Was ist das eigentlich?
GWP steht für Global Warming Potential und ist eine dimensionslose Größe für die Bewertung von Treibhausgasen. Sie gibt das Treibhauspotenzial eines Stoffes an und damit seinen Beitrag zur Erwärmung der bodennahen Luftschicht. Die Richtgröße ist Kohlendioxid mit einem GWP von 1. GWP-Werte über 1 zeigen an, dass ein Stoff mehr Treibhausgaspotenzial als CO2 hat. Methan hat ein GWP von ca. 30.
Fragen zur Messung von Methanemissionen
Wie viel Zeit benötigt eine Methanemissionsmessung im Feld?
Für die Emissionsmessung an Leckagen an Leitungen im Untergrund benötigt das DBI-Messteam aktuell etwa einen Tag Einsatzzeit. Teilweise müssen gebildete Gasblasen im Untergrund vor der Messung abgesaugt werden. Das allein kann bereits etwa 4 Stunden Zeit in Anspruch nehmen.
Für die Emissionsmessung an Anlagen werden je nach Größe, Standort und Aufbau etwa 2-6 Stunden eingeplant. Dadurch können 1 bis 3 Anlagen pro Arbeitstag gemessen werden.
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